DRK-Schwesternschaft Lübeck e. V. "Wohnquartier für Jung und Alt"

In 2021 wird ein besonderes Wohnquartier in Lübeck fertig gestellt sein: Das „Wohnquartier für Jung und Alt“ mit 109 überwiegend barrierefreien Genossenschaftswohnungen des Lübecker Bauverein eG. Hinter diesem Gesamtprojekt steckt auch ein soziales Konzept, das der Lübecker Bauverein gemeinsam mit der DRK-Schwesternschaft Lübeck umsetzen wird. Katja Langfeldt, Leiterin des ambulanten Pflegedienstes Rotkreuzschwestern ambulant und Sabrina Roedzsus, Pflegedienstleiterin der Tagespflege Erika-Gerstung-Haus sowie des Pflegewohnheims Erika-Gerstung-Haus sind für die Umsetzung dieses Konzeptes verantwortlich.

Spannendes über die DRK-Schwesternschaf finden Sie gerne auch hier:  www.drk-schwesternschaft-luebeck.de

HerzensProjekte

Sabrina Roedszus und Katja Langfeldt aus der DRK-Schwesternschaft Lübeck e. V. im Interview​

Das ist ein spannendes Projekt. Wie ist es zu der Kooperation mit dem Lübecker Bauverein gekommen? Womit hat die Schwesternschaft überzeugt?
Sabrina Roedszus: Als der Lübecker Bauverein das Projekt ausgeschrieben hat, haben unterschiedliche Anbieter ihre Ideen vorgestellt und Konzepte eingereicht. Unser Konzept hat die verschiedenen Kompetenzen unserer Schwesternschaft vereint – und sicherlich war es dieses breite Portfolio, das den Bauverein überzeugt hat. Mit unseren Erfahrungen in der Altenpflege, ambulanten Pflege und Kinderbetreuung konnten wir überzeugen. Unsere Kollegin, die unsere KiTa leitet, hat uns bei der Konzeption für die Kindertagespflege übrigens sehr unterstützt.

Was sieht das soziale Konzept vor?
Katja Langfeldt: Das Wohnquartier ist darauf angelegt, dass sich Jung und Alt in ihrem Quartier wohlfühlen und dort möglichst viele Anlaufstellen finden. So können junge Familien ohne lange Wege ihre Kinder im Quartier bei unserer Tagesmutter betreuen lassen. Älteren bzw. pflegebedürftigen Menschen stehen ein ambulanter Pflegedienst mit umfangreichem Beratungs- und Betreuungskonzept und eine Seniorentagespflege mit vielfältigen Angeboten zur Verfügung. In beiden Einrichtungen stehen wir auch für die Beratung und Begleitung aller Fragen hinsichtlich Gesundheit, Sozial- und Pflegeversicherung zur Verfügung. Zusätzlich wird der Lübecker Bauverein die Begegnung der Bewohner durch Angebote wie Grill- und Filmabende, Büchervorstellungen und Sportkurse wie Yoga oder Qi-Gong – initiiert durch und für die Mitglieder – unterstützen.

Sabrina Roedszus: Das Herzstück wird das „zweite Wohnzimmer“ im Quartier sein. Dies ist ein Ort der Begegnung für alle Bewohnerinnen und Bewohner.

Hier werden verschiedene Angebote stattfinden, die sowohl von den Quartiersbewohnern als auch vom Bauverein und der Schwesternschaft angeboten werden.

Wir wollen auch Ehrenamtliche ansprechen, die hier Ihre Themen anbieten oder z.B. bei Hausaufgaben unterstützen können. Darüber hinaus wird ein regelmäßiger Mittagstisch angeboten, bei dem sich sicherlich viele Bewohner begegnen und Kontakte pflegen werden.

Was ist bei der Umsetzung der Idee besonders wichtig?
Katja Langfeldt: Wenn wir Jung und Alt zusammen bringen wollen, müssen wir natürlich die unterschiedlichen Bedürfnisse berücksichtigen. Dabei hilft es uns sehr, dass bei der Entwicklung entsprechende Räumlichkeiten wie das „zweite Wohnzimmer“ eingeplant wurden und diese Räumlichkeiten außerdem behindertengerecht sind.

Sabrina Roedszus: Das Besondere ist außerdem, dass es jedem Bewohner freigestellt ist, ob und wann er dieses Angebot nutzt. Und wir stellen fest, dass es an Ideen nicht mangeln wird.

Wird es vor allem die ältere Generation sein, die von diesem sozialen Projekt profitiert?
Katja Langfeldt: Anfangs sicherlich. Im Mai 2021 wird der erste Bauabschnitt mit 2-Zimmer-Wohnungen fertiggestellt. Dort werden vermutlich eher ältere Mieter, aber auch einige Studenten, einziehen. Wenn Ende 2022 die Rei- henhäuser bezugsfertig sind, werden die jungen Familien folgen. Und von dem generationsübergreifenden Konzept werden dann alle profitieren.

Gibt es in Lübeck oder Umgebung schon ein vergleichbares Wohnprojekt?
Sabrina Roedszus: Nein, ein Projekt in dem Umfang ist uns in Lübeck und Umgebung nicht bekannt.

Musste das Konzept coronabedingt angepasst werden bzw. ist es überhaupt sinnvoll, es umzusetzen?
Sabrina Roedszus: Wir werden uns im Mai natürlich auf die aktuelle Situation einstellen. Jedoch arbeiten wir in unseren Einrichtungen derzeit ja auch mit Einschränkungen und Hygienekonzepten.

Was sagen die zukünftigen Quartier-Bewohner? Spielte das soziale Konzept bei der Entscheidung für das Mieten einer Wohnung eine Rolle?
Katja Langfeldt: Auf einer Informationsveranstaltung für die zukünftigen Mieter haben wir mitbekommen, wie sehr sich alle auf das neue Quartier freuen. Viele machen sich schon Gedanken, was sie gerne einbringen möchten. Das hat uns sehr beeindruckt und freut uns sehr!

Wir danken unseren beiden Kolleginnen für ihren engagierten Einsatz! Für die weitere Umsetzung wünschen wir viel Erfolg und bieten natürlich weiterhin unsere Unterstützung an – ganz nach unserem Motto „miteinander + füreinander“!

Weitere Informationen können Sie gerne auch hier nachlesen: www.drk-schwesternschaft-luebeck.de